Vielen Apotheken im Kreis droht Schließung - Lebenshilfe-Werk

March 13, 2018 | Author: Anonymous | Category: N/A
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AROLSER ZEITUNG



KORBACHER ZEITUNG



WILDUNGER ZEITUNG

Donnerstag, 10. Dezember 2015 | Nummer 288 - 128. Jahrgang | H7018 | Preis 1,60 Euro

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Nachrichten kompakt

Arolsen Preis für Bücherei Mit dem Förderpreis des Hessischen Bibliothekspreises ist die Christine-Brückner-Bücherei in Bad Arolsen gestern ausgezeichnet worden. Die Ehrung der Sparkassen-Kulturstiftung und des Bibliotheksverbandes ist mit 1500 Euro dotiert. SEITE 6

Korbach Großartiger Hörgenuss Mit Weihnachtsliedern unterschiedlicher Stilrichtungen haben 90 Sängerinnen und Sänger des „Haste-Töne“-Chors und dessen Kinderchores sowie des Külter gemischten Chores ihr Publikum begeistert. SEITE 8 Die Apotheke hat Kunden und ist ausgestattet – nur Apotheker sind schwer zu finden. Die Suche nach einem Nachfolger gestaltet sich für viele Pharmazeuten schwer, weiß auch Dr. Ulrich Seidel. Foto: Wilhelm Figge

Lokalsport Vipers-Test beim BVB Im zweiten Test während der Spielpause durch die HandballWeltmeisterschaft in Dänemark tritt Bad Wildungen wieder mit Anouk Nieuwenweg, Cristina Mihai und Johanna Stockschläder heute (19 Uhr) bei Erstligakonkurrent Dortmund an. SEITE 27

Vielen Apotheken im Kreis droht Schließung Inhaber im Schnitt 56 Jahre alt – Nachfolger schwer zu finden VON GUDRUN SKUPIO UND WILHELM FIGGE

ZUM TA GE

Bürokratie überdenken WILHELM FIGGE über die Apothekersorgen

D

er Beruf des Apothekers muss wieder attraktiver werden. Manches strukturelle Problem des ländlichen Raums mag höchstens langfristig zu lösen sein, andere Schwierigkeiten lassen sich aber lindern: Wachsende Bürokratie lässt erfahrene Pharmazeuten ihren Beruf kaum wiedererkennen, junge hält sie davon ab, die Verantwortung für eine Apotheke zu übernehmen. Nicht jede staatliche Vorgabe ist unsinnig, denn durch Rabattverträge haben die Krankenkassen Milliarden gespart – allerdings auch auf dem Rücken der Apotheker, die für die Umsetzung der 18 600 Verträge verantwortlich sind. Apotheker, Krankenkassen, Ärzte und Politik müssen gemeinsam dafür sorgen, dass Lasten und Aufgaben gerecht verteilt sind – und überdenken, welche Bürokratie mehr schadet als nützt. Wenn die Leitung der eigenen Apotheke wieder attraktiver wird, entspannt sich die Lage auf dem Land zumindest etwas. Für Waldeck-Frankenberg, den hessischen Rekordhalter bei Apothekern im Rentenalter, ist zu hoffen, dass dies schnell geschieht. [email protected]

40050 4 190701 801603 ABO-Service: 0800-1560 300 (kostenlos) [email protected]

WALDECK-FRANKENBERG. Die Hälfte der 40 Apothekeninhaber in Waldeck-Frankenberg erreicht in den nächsten zehn Jahren das Rentenalter. Das geht aus einer Studie des Hessischen Apothekerverbandes (HAV) hervor. Im Schnitt sind die Apothekeninhaber in Waldeck-Frankenberg 55,7 Jahre alt und liegen somit über dem hessischen Mittelwert von 52,8 Jahren. Die Nachfolgersuche gestaltet sich im ländlichen Raum schwierig: „Es schließen mehr Apotheken als eröffnen“, bestätigt Daniel Schulze-Engler von der Hatzfeld Apotheke. Auf dem Land wohne eben

kein approbierter Apotheker, es würde sie eher in größere Städte ziehen. Und auch der 36-Jährige, der zunächst promovierte, um in der Industrie Fuß zu fassen, konnte sich lange nicht vorstellen, in Hatzfeld alt zu werden. „Das hat sich erst im Laufe meiner Ausbildung herauskristallisiert.“ Wie schwer die Suche nach einem Nachfolger ist, bestätigen Kollegen, die sich dem Rentenalter nähern oder es schon erreicht haben – wie 22,2 Prozent der Apothekeninhaber im Landkreis. Laut HAV ist das ein hessischer Spitzenwert. Dr. Ulrich Seidel, Chef der Adorfer Apotheke, ist 71 Jahre alt und hat jahrelang einen Nachfolger gesucht. Mittlerweile hat er jemanden in

Aussicht – in zwei Jahren. So weit ist Heinz-Dieter Helfer von der Löwenapotheke in Korbach noch nicht: Der 64Jährige sucht seit vier Jahren. Er verweist etwa auf die Apotheken in Mengeringhausen und Sachsenberg, die ohne Inhaber schlossen. Kern des Problems: Das Land sei für junge Apotheker unattraktiv. Seidel nennt etwa häufige Notdienste; Helfer führt an, dass gut ausgebildete Ehepartner in ländlichen Regionen kaum einen Job fänden. „Und Ärzte wollen auch nicht aufs Land“, sagt Seidel. Die Berufe hingen aber voneinander ab: Wo einer rausfalle, leide der andere – damit die gesamte Infrastruktur. HINTERGRUND, ZUM TAGE, SEITE 2

HINTERGRUND

Zahl hessischer Apotheken sinkt Die Apothekendichte liegt in Waldeck-Frankenberg mit 3932 Einwohnern pro Apotheke leicht über dem Niveau aller hessischen Landkreise. Im Schnitt ist es eine Apotheke auf 3947 Einwohnern. Hessenweit sinkt die Zahl der Apotheken aber kontinuierlich. Waren es 2010 noch 1616, ist die Zahl mittlerweile auf 1530 Apotheken zurückgegangen. Mehr als 11 000 Menschen sind dort beschäftigt. Nahezu alle Apotheken (98 Prozent) sind im Hessischen Apothekerverband (HAV) organisiert. Er vertritt die Interessen aller selbstständigen hessischen Apotheker, ist Partner der Krankenkassen und schließt mit diesen Verträge ab. (gsk)

Dr. Werner über Rechte für Behinderte

Neue Hoffnung für ein Kino in Korbach

WALDECK-FRANKENBERG. Rampen statt Treppen fordert Dr. Wolfgang Werner, Geschäftsführer des Lebenshilfewerkes Waldeck-Frankenberg. Er betont im Interview mit der WLZ, dass es trotz Fortschritts noch zu viele Barrieren in sämtlichen Lebensbereichen gebe. Anlässlich des heutigen Tags der Menschenrechte erklärt Dr. Werner, inwieweit die Inhalte der UN-Behindertenrechtskonvention seit 2008 im Landkreis beachtet werden und was noch für Menschen mit Behinderung verbessert werden muss. Nicht nur Menschen mit Behinderung, sondern auch vor allem Familien und ältere Menschen profitieren laut Werner davon, wenn Orte, Veranstaltungen und Informationen leichter zugänglich werden. (srs) SEITE 3

KORBACH. In der Hansestadt gibt es offensichtlich neue Hoffnung für ein neues Kino. Offenbar hat sich ein potentieller Investor und Betreiber bei der Stadt gemeldet. Im Sommer 2013 hatte das Rex-Kino an der Bahnhofstraße geschlossen. Seit 2015 bieten Stadt und WLZ mit Sponsoren „Event-Kino“ an wechselnden Standorten. Doch alle Bemühungen der Stadt, einen dauerhaften Kinobetreiber zu finden, sind bislang gescheitert. Die Option auf ein neues Kino spielt deshalb auch eine Rolle in der Beratung für den Haushaltsplan 2016. Die CDU hat einen Antrag vorgelegt, ein Kino-Projekt mit 100 000 Euro zu unterstützenden. Im Grundsatz stimmen alle Fraktionen zu, der genaue Weg ist offen. (jk) SEITE 7

Heloponte ein Etat-Thema Die Fraktionen in der Wildunger Stadtverordnetenversammlung schilderten in der jüngsten Sitzung ihre Sicht auf den Haushaltsentwurf des Magistrates für das Jahr 2016. Obwohl mehr als 1,4 Millionen Euro Überschuss zu verbuchen sind, treten alle auf die Euphoriebremse, wollen das Thema Heloponte aber mit erhöhter Geschwindigkeit angehen. (sch) SEITE 14

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